08.09.2025: Im Rahmen des Erfurt-Projekts „Rechtspopulismus/Rechtsextremismus – ein deutsch-deutscher Vergleich“ besuchten der Leistungskurs Politik und Wirtschaft sowie Geschichte die Erinnerungsstätte an der Großmarkthalle in Frankfurt. Die Lernenden setzten sich mit der Geschichte der nationalsozialistischen Deportationen im Rhein-Main-Gebiet auseinander und reflektierten so die Bedeutung des Erinnerns im öffentlichen Raum.

Die Großmarkthalle, einst Umschlagplatz für Obst und Gemüse, wurde ab 1941 zur Sammelstelle für die Deportation von über 10.000 jüdischen Bürgerinnen und Bürgern genutzt. Die Gestaltung der Gedenkstätte mit Zeitzeugen-Zitaten und originalen Schauplätzen wie dem Kellerraum und der Zugangsrampe hinterließ einen bleibenden Eindruck. Die Nähe zur heutigen Europäischen Zentralbank regte zur Diskussion über die Sichtbarkeit und Platzierung von Erinnerungsorten inmitten urbaner Räume an.

Der Besuch war ein wichtiger Baustein in der Vorbereitung auf die Studienfahrt nach Erfurt. In einem nächsten Schritt wird die Auseinandersetzung durch den Besuch der KZ-Außenstelle Mörfelden-Walldorf vertieft – ein Ort in unmittelbarer Nähe zur Lebenswelt der Lernenden, der die Frage aufwirft, wie regionales Erinnern gelingen kann.

Ilse Kahane, geb. Wetterhahn, um 2004:
„In 1942, I was deported. I was one of the last Jews leaving my city. We were first gathered in a big hall and then put on freight trains and sent to Berlin, where another 1.000 Jews were added to our transport, all in all 1.250 Jews. Ultimately, I am one of the final 25 survivors of this transport. After four days with hardly any food, we arrived in Estonia.” (Quelle: https://www.juedischesmuseum.de/de/besuch/grossmarkthalle-frankfurt/Zuletzt eingesehen. 10.09.2025. 14:00.
(Bericht von Frau Bouhmara)